Die Modefotografie ist ein sehr anspruchsvoller Bereich der Fotografie, den nicht jeder Fotograf beherrscht. Die Anforderungen machen sie so kompliziert, denn die Modefotos müssen nicht nur werblich ansprechend sein, sondern auch fotografisch durch Hochwertigkeit überzeugen. Das Publikum achtet vielleicht nicht bewusst auf die fotografische Leistung, unterbewusst aber umso mehr – und deshalb muss beim Shooting wirklich alles stimmen, damit gelungene Modefotos entstehen, die sich sehen lassen können.
Der deutsche Fotograf Peter Lindbergh gehört sicherlich zu den erfolgreichsten Modefotografen der letzten 40 Jahre. Models wie Claudia Schiffer, Naomi Campbell und Linda Evangelista wurden sicherlich nicht zuletzt auch durch seine Modefotos zu Ikonen und berühmten Topmodels.
Die richtigen Modefotos
Der Fokus liegt bei der Modefotografie auf unterschiedlichen Elementen. Meist geht es nur ums Outfit, das Model bringt lediglich etwas Menschlichkeit ins Spiel. Handelt es sich hingegen um ein bekanntes Werbegesicht, geht es auch um den Menschen – auf diesen muss sich der Fotograf also ebenfalls konzentrieren. Gelungene Modefotos setzen sich aus mehreren Bereichen zusammen, die auf ihre eigene Art und Weise gelingen müssen. Das Outfit muss zusammenpassen, das Make-up des Models muss dessen Typ und das Outfit zugleich betonen, die Posen des Models müssen zur Grundidee passen. Natürlich muss auch die Beleuchtung stimmen. Licht und Schatten sind ohnehin sehr wichtig in der Fotografie, sie machen oft himmelweite Unterschiede aus. In der Modefotografie muss das Licht dafür sorgen, dass alles sichtbar und erkennbar ist, was man aus dem Foto herauslesen können soll, während die Schatten einen Hauch von Glamour hinzufügen und das Foto plastisch wirken lassen.
Außenaufnahmen
Gerne fotografiert man Mode draußen oder unterwegs und nicht immer nur im Studio vor der weißen Leinwand. Mit der richtigen Außenbeleuchtung gelingen authentische Shots, auch wenn die Lichtverhältnisse draußen gar nicht so günstig sind, wie man sie gerne hätte. Insbesondere bei Nachtfotos ist die Beleuchtung sehr wichtig. Dunkelheit ist für die Fotografie eher ungünstig, auch wenn sie in der Modefotografie sehr schöne und interessante Effekte zutage fördern kann.
Die richtige Location
Neben der Beleuchtung kommt es auch auf die richtige Location an. Diese muss vor allem zum Stil passen, danach kann man entscheiden, ob man sich nach draußen begibt oder lieber im Studio bleibt. Es kommt dabei vor allem auf einen stilistisch passenden Hintergrund an. Ist die dargestellte Mode beispielsweise eher casual und strahlt einen wilden, freien Lebensstil aus, passen verlassene Bahngleise, typische Western-Settings oder vielleicht sogar die Fotografie mit einem Pferd sehr gut, während man für glamouröse Abendkleider eher einen schicken Saal oder eine feierliche Location braucht. All das findet man vor allem draußen und muss daher rechtzeitig mit der Organisation des Shootings beginnen und Models finden, die sich in ein solches Setting eingliedern können. Es brächte beispielsweise wenig, ein Model zu buchen, das Angst vor dem Pferd hat. Ein Studio-Setting hingegen eignet sich besonders, wenn es lediglich um den passenden, starren Hintergrund geht und das Model mit diesem nichts machen muss. Eine Skyline beispielsweise lässt sich am besten im Studio simulieren, da man dort keine störenden Winde, falsche Lichteinfälle oder ungünstige natürliche Bedingungen hat und alles genau so anpassen kann, wie man es tatsächlich braucht, um gelungene Modefotos zu erhalten.