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Selbstständig mit eigenem Modeshop! Ladenlokal oder Onlineshop?

JeansDesign-Flickr

Sich mit einem eigenem Modeshop selbstständig machen:

Diesen Traum entwickeln viele modeinteressierte Menschen und hoffen, dass sie ihr Hobby erfolgreich zum Beruf machen können. Die Realität ist jedoch sehr komplex und wie für alle Existenzgründer gilt: Die Geschäftswelt wartet nicht ausdrücklich auf den neuen Shop, so attraktiv er auch sein mag. Aus diesem Grund sollte der Schritt in die Selbstständigkeit und Geschäftsgründung sorgfältig vorbereitet werden. Die Erstellung eines Konzepts und Businessplan ist Voraussetzung zur Gründung und späterem Erfolg. Ein Finanzplan ermittelt die notwendigen Investitionen, also den Kapitalbedarf und eventuelle Finanzierung. Sprich welche Kosten kommen auf mich zu? Wie hoch kann ich meinen Umsatz einschätzen und welche Liquiditätsreserven brauche ich gerade zu Beginn. Ein Gewerbe muss beim Gewerbeamt beantragt werden um einen Gewerbeschein zu erhalten.

Besteht also eine ausgeprägte Affinität zu Modebranche und Leichtigkeit im erspüren der neuesten Trends ist ebenso kaufmännisches Wissen unabdingbar. Toll natürlich, wenn man bereits mit Leidenschaft Näherin, Maßschneider oder Kostümbildner ist und viele Modelabel bereits kennt. Auch ein Designstudium mit Handelsbezug ist eine erfolgsversprechende Grundlage zur Existenzgründung und dem selbstständig machen im Modebereich. Bei fehlenden Kenntnissen in diesem Bereich empfiehlt es sich vorab ein Gründungsseminar oder Coaching zu besuchen. Auch die Erstellung eines Businessplan sollte in Zusammenarbeit mit einem Steuerberater statt finden. Dieser wird auch in Sachen Finanzamt, Gewerbeanmeldung und Wahl der Rechtsform des Unternehmens unterstützen. Die ersten drei Jahre einer Selbstständigkeit sind meist die schwierigsten, hierbei sind auf Seiten des Gründers Sozialkompetenzen, wie Mut, Disziplin und Durchhaltevermögen gefragt. Zudem wird eine Marktanalyse helfen, die Absatzchancen zu ermitteln. Im Falle einer Selbstständigkeit im stationären Handel ist eine Standortanalyse das A und O.

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Selbstständig mit Modeshop im stationären Handel: Die Konkurrenz schläft nicht

Ob in der realen Geschäftswelt oder online: Gute Läden für Mode aller Art zu günstigen Preisen gibt es bereits sehr viele – hier ist es wichtig, mehrere Strategien miteinander zu verknüpfen, um aus der Menge herauszuragen. Und zunächst muss ein genauer Blick auf den Wettbewerb geworfen werden, um überhaupt ein prägnantes Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Point) zu entwickeln. Die eigene Begeisterung für eine bestimmte Mode allein genügt nicht, denn wenn diese Idee schon mehrfach in ähnlicher Form vorhanden ist, ist der Markt schnell gesättigt und es entsteht keine ausreichende Nachfrage. Also muss der neue Modeshop ein Angebot haben, dass es in dieser Form nicht gibt oder bei dem die Preise äußerst attraktiv gestaltet sind. Was wird mein Alleinstellungsmerkmal sein? Welches einzigartige Nutzenversprechen biete ich meinem Kunden in meinem Shop an? Natürlich auch welche Mode wird es sein? Wem möchte ich, was verkaufen. Die Erstellung einer Buyer Persona, Festlegung einer Zielgruppe ist dringend zu empfehlen. Und wie bereits erwähnt, zusammenfassend sind wirtschaftliche Aspekte, wie das Preissegment, Zeit und Qualität vorab zu bestimmen.

Selbstständig mit eigenem Modeshop: Buyer Persona, die Zielgruppe festlegen

Das beste und hochwertigste Sortiment in den neuesten Trends ist sinnlos, wenn es an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbei geht. Neben der Markt- und Konkurrenzanalyse muss vor der Gründung des Shops also auch die Zielgruppe genau definiert werden. Nur bei einem optimal auf die künftigen Kunden abgestimmten Angebot lassen sich zufriedene Kunden gewinnen, die zusätzlich den Shop weiterempfehlen. Auch hier gilt: Die eigene Begeisterung reicht nicht aus – auch die Kunden müssen sich begeistern lassen. Sich auf eine Nische zu spezialisieren ist aufgrund der Konkurrenz im stationären, wie aber auch im Online Handel anzuraten. Das bedeutet unter anderem, wenn ich Streetwear anbiete, wird meine Zielgruppe nicht Senioren sein. So wird beispielsweise auch mein Ladenlokal eine junge Zielgruppe ansprechen und eher modern als klassisch eingerichtet werden.

Selbstständig mit eigenem Modegeschäft: Waren und Warenwirtschaft

Gute, modische Kleidungsstücke fallen nicht vom Himmel – sie müssen zu optimalen Konditionen eingekauft, gelagert und ansprechend im Shop präsentiert werden. Bevor der Shop an den Start gehen kann, muss die Beschaffung bzw. der Einkauf bis ins Detail geregelt sein – denn gerade in der sensiblen Anfangsphase darf es nicht vorkommen, dass Ware nicht am Lager ist. Der Aufbau guter, zuverlässiger Einkaufskontakte mit Modelabel und Modedesignern ist also unerlässlich und dient als tragfähiges Fundament für den Shop. Auch sollte man sich nicht nur auf einen Lieferanten verlassen, sondern gewinnorientierte Verhandlungen mit vielen Lieferanten führen um breiter aufgestellt zu sein, beste Preise zu ermitteln und eventuellen Lieferengpässen eines Geschäftspartners mit Anderen ausgleichen zu können.

Da sich die Nachfrage in der Regel nie genau vorhersagen lässt, müssen ausreichende, für Kleidung geeignete Lagermöglichkeiten vorhanden sein. Deren Kapazitäten sollten außerdem so ausfallen, dass plötzliche Überhänge sich noch gut verstauen lassen, ohne dass der Überblick verloren geht. Dies gilt auch für den Fall, dass sich überraschend gute Ware aus Sonderaktionen findet, die eventuell nicht ins aktuelle Sortiment oder zur Jahreszeit passt und die erst in einem halben Jahr angeboten wird. Der Aspekt das Mode sich saisonal ändert und mehrere Kollektionen pro Jahr eingekauft werden müssen, muss unbedingt finanziell mit einkalkuliert werden. Es muss viel Mode auf Vorrat eingekauft werden, bevor die Boutique überhaupt erst eröffnet. Minimum zwei Kollektionen pro Jahr müssen bedient werden können. Im Falle eines stationären Handels gesellen sich Fixkosten, wie Miete, Personal- und Nebenkosten und Ausstattung des Lokals hinzu. Weiterhin ist zu beachten, dass hohe Lagerkapazität de facto Kapital bindend ist und negativen Einfluss auf die Liquidität in ihrem Unternehmen hat.

Selbstständig mit Mode-Onlineshop: IT-Kenntnisse von Vorteil

Für Existenzgründer im Online Bereich gibt es verschiedene Open Source-Shopsysteme, zum Beispiel osCommerce, die ohne Lizenz ganz einfach genutzt und beliebig an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Auf diese Weise kann dem Shop mit wenig Aufwand ein individuelles Gesicht gegeben werden und er bildet mit dem Angebot eine harmonische Einheit. Die Pflege dieser Shops ist mit durchschnittlichen IT-Kenntnissen leicht möglich, so dass der Inhaber seinen Shop jederzeit vollkommen selbstständig pflegen und aktualisieren kann – eine Grundvoraussetzung für ein lebendiges, attraktives Angebot. Beschäftigt man sich eingehend mit Mode im elektronischen Handel ist es mit ausreichend Hintergrundwissen und unternehmerischen Mut heutzutage sogar möglich ein eigenes Label zu gründen.

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Sollte für die erste Einrichtung des Shops die Erfahrung fehlen, kann diese für osCommerce, aber auch für andere Shopsysteme, wie WordPress oder Shopify durch ein professionelles Unternehmen, wie einer Internetagentur durchgeführt werden. In diesem Fall erhält der Shop-Inhaber auch eine Einweisung in die Pflege und zahlreiche wertvolle Praxistipps, so dass von Anfang an alles rund läuft. Eine Internetagentur wird auch bei allen Werkzeugen des Social Media Marketings auf dem neuesten Stand sein. Überlegenswert ist sicherlich auch eine Kombi von stationärem Handel und Onlineshop.

Eine interessante Studie bezüglich der Zukunft des Fashion-Markts in Deutschland von 2015 können Sie hier nachlesen.

Der Fashion Markt ist seit Jahren starken, strukturellen Veränderungen unterworfen. Gründe sind die ausgeprägte Preisorientierung der Verbraucher, Produktionsverlagerungen nach Asien und dadurch sinkenden Preisen.

Andererseits werden die Menschen immer umweltbewusster und möchten der Überproduktion großer Fast Fashion Anbieter entgegen wirken. Gerade wenn man sich für das Online Modell entscheidet und nicht viel Startkapital und Lagerkapazität zu Verfügung hat, könnte Print on Demand in Verbindung mit  Dropshipping eine Möglichkeit sein, den Traum von Selbstständigkeit im Mode Business zu erfüllen. Print oder Made on Demand, bedeutet das Kleidungsstück wird erst gedruckt bzw. erst gefertigt, wenn es bestellt wurde. Dropshipping bedeutet zu deutsch Streckengeschäft und heißt soviel, dass im oben genannten Beispiel, die Druckerei oder der Textilproduzent die Ware gegen Gebühr zusätzlich kommissioniert und verschickt. Auf diese Weise entfallen hohes Startkapital, Lagerkosten und man wirkt der Überproduktion in dieser Branche entgegen. Auch ein immer wichtiger werdender Marketing-Aspekt.

Ob stationäres Ladenlokal, Online-Shop oder eine Kombination aus beidem – ist die Ware vor Ort, der Shop eingerichtet – kann die Selbstständigkeit mit dem eigenen Modeshop beginnen.

Im folgenden Video erklärt der Steuerberater Jörg Reimer einige Tricks, die bei der Existenzgründung beachtet werden sollten.

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